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Der alte Hambacher Wald soll im Oktober fallen!

Bürgerwut gegen die sinnlose Zerstörung alter Waldgebiete in Deutschland
Bürgerwut gegen die sinnlose Zerstörung alter Waldgebiete in Deutschland

Es geht dieser Tage durch alle Medien: RWE will den Hambacher Wald nun besonders schnell zur Braun­kohlegewinnung roden, um Fakten zu schaffen, denn schließlich verhandelt die Kohlekommission gerade über den Zeitplan zum Kohleausstieg. Sollte der Ausstieg kommen, wäre ein besonders schützenswerter alter Wald, den es in dieser Art nur noch selten in Deutschland gibt, sinnlos gerodet. Mehrere hundert Jahre müssten vergehen, bevor ein Wald zu ähnlichen Dimensionen aufwachsen könnte.

 

Fakten schaffen heißt, es wird trotz fundierter Gegendarstellungen behauptet, der Rodungsplan dulde keinen Zeitaufschub mehr.

Wer sich hierzu informieren möchte, findet das aktuelle Schreiben des BUND NRW an RWE hier: https://www.bund-nrw.de/fileadmin/nrw/dokumente/braunkohle/2018_08_28_BUND-Antwort_auf_RWE_01.pdf

 

Was gerne hinter den Argumenten für Arbeitsplätze versteckt wird: Seit Jahrzehnten stoßen die Braunkohlekraftwerke der RWE sehr große Schadstoffmengen (CO2, SOx, NOx, Feinstaub, Fluor- und Chlorverbindungen sowie Quecksilber) aus, belasten die Umwelt und zerstören das Klima. Die Braunkohle ist ein Brennstoff, der einen äußerst geringen Heizwert hat, dafür aber die meisten Schadstoffe bei der Verbrennung freisetzt.

 

Der Braunkohleabbau und die Braun­kohleverstromung muss deshalb mehr als dringend beendet und jedes Waldstück als Beitrag zum Klimaschutz erhalten werden.

Und warum gerade dieser einzelne  Wald, den RWE für so unwichtig hält? Weil nur die Summe aller Maßnahmen das Klima schützen kann.  Dazu muss jeder seinen Beitrag leisten - jeder Bürger und selbstverständlich auch eine mit dem Blick für die Zukunft unserer Erde ausgestattete Industrie.

 

Machen wir so zögerlich weiter wie bisher, wird Deutschland seine Klimaziele ohnehin dramatisch verfehlen, aber es ist besonders schlimm, wenn für die Braun­kohle ein Wald zerstört wird, der eigentlich zum FFH-Gebiet hätte erklärt werden müssen, da er aufgrund seines Alters und langer ungestörter Entwicklung ein Refugium für viele seltene Tiere und Pflanzen ist.

 

Verzweifelt versuchen nun Petitionen von betroffenen Bürgern, von BUND und Greenpeace, das Schlimmste zu verhindern. Es ist und bleibt erschreckend, wie stark Geldinteressen allen vernünftigen Argumenten entgegenstehen. Sämtliche von Richtern vorgeschlagenen Vergleiche wurden von RWE und dem Land kategorisch abgelehnt. Selbst ein Rodungs-Moratorium für die Dauer der Tagung der Kohlekommission, was ein weiteres Aufheizen der Lage sicher verhindern würde, lehnt RWE bisher ab.