Schädigung der Pflegezonen

 

In der Landesverordnung für das Biosphärenreservat Pfälzerwald wurden die Zonierungen festgelegt. Die Pflegezonen sollen durch besondere, naturschonende Wirtschaftsweisen eine Pufferzone darstellen, die u.a. die Belange des Arten- und Biotopschutzes berücksichtigen und außerdem die Kernzonen miteinander verbinden. Meist ist der Einschlag aber in den Pflegezonen so massiv, dass ein lichter parkähnlicher Wald entsteht, in dem viele freigestellte Bäume nach kurzer Zeit Sonnenbrand erleiden und allein schon aus diesem Grund gefällt werden müssen.

 

Diese fast überall praktizierte Schirmschlagmethode ist im Grunde ein verdeckter Kahlhieb. Angeblich soll sie der Naturverjüngung dienen. Durch das einfallende Licht auf den sensiblen Waldboden werden aber Nährstoffe in die durch den Lichteinfall geförderte Bodenvegetation freigesetzt. Der Humus verarmt. Die nachkommende Waldgeneration hat weniger Nährstoffe und ist zusätzlich durch den Wildverbiss stark geschädigt. Um hier erfolgreiche Naturverjüngung zu erreichen, müsste mit hohem Kosteneinsatz eingezäunt und der Zaun in den Folgejahren intensiv gewartet werden, da sich Rehe an den Schwachstellen sehr schnell Zugang verschaffen. Das geschieht aber nicht. Sollte dennoch ein Wald nachwachsen, so ist es ein reiner Altersklassenwald, der doch eigentlich vermieden werden soll.

 

Der ÖJV (ökologische Jagdverband) kennt und kritisiert sehr wohl diese Überbevölkerung des Waldes durch jahrzehntelange Hege und gezielte Auslese der Trophäenträger Hirsch und Reh in einem künstlich großen Bestand an Tieren und durch die Ausrottung ihrer natürlichen Feinde. Kaum jemand weist aber auf den ungeheuren Stress hin, dem das Rehwild etwa in solchen überbevölkerten Waldbeständen ausgesetzt ist. Auch hier gilt das biologische Gesetz: zu viele Individuen bedeuten starkes Konkurrenzverhalten und maximalen Stress. Hier fehlen eindeutig klare Bestimmungen in den Jagdgesetzen zum Wohl der Wildtiere.