Schutz vor  Raubbau!

 

Der Staatswald in Rheinland-Pfalz und somit auch ein Großteil des Pfälzerwaldes, wird laut Landesforsten Rheinland-Pfalz nach den Prinzipien der Nachhaltigkeit und möglichst naturnah bewirtschaftet. Diese Ausrichtung können viele Waldliebhaber und Waldkenner in der Praxis seit Jahren nicht mehr nachvollziehen.

 

Denn in fast allen Bereichen des Waldes wird so viel Holz entnommen, dass die älteren Bäume und alte Buchenwälder Stück für Stück von der Waldfläche verschwinden. An die alte Generation der Bäume sind aber viele Waldbewohner gebunden, so dass auch diese ihren Lebensraum verlieren und aussterben.

Zugleich kann die Wegnahme einer alten Buche nicht durch eine junge nachwachsende ersetzt werden, da sie eine ungleich höhere ökologische Wertigkeit hat. Man denke nur an die Themen Wasserhaushalt, Luftfilterung, Sauerstoffproduktion und CO2-Bindung, ganz abgesehen von den vielfältigen Lebensräumen in Höhlen, Rinde und Stammtaschen, die nur ein alter Baum zur Verfügung stellen kann. Aber alte Bäume muss man in unseren Wäldern suchen. Dabei sind nicht die Methusalems, sondern die im besten gesunden Baumalter ab einem Altern von ca. 100 Jahren gefragt.  Erst jetzt beginnt nämlich die Ausbildung besonderer Lebensräume und das riesige Blätterdach einer alten Buche ist ein einziges Sonnensegel, das Tag und Nacht seine wichtigen Aufgaben im Naturhaushalt erfüllt.

Als zertifizierte Naturführer sind wir bis an unsere Bundesland-grenzen  vernetzt und mit vielen Menschen in Kontakt. Diese beklagen die gleichen Punkte wie wir, nur an anderen Stellen im Biosphärenreservat. Ganz gleich ob man wie wir in der Stadt oder im Kreis Kaiserslautern zuhause ist oder in Pirmasens, in Ludwigswinkel im Wasgau oder an einer anderen beliebigen Stelle im Pfälzerwald, überall werden dem Wirtschaftswald zunehmend seine Nutz- und Schutzfunktionen, seine Schönheit und Einzigartigkeit durch das Vorhandensein aller Altersklassen von Bäumen, vor allem aber seine Biodiversität und damit sein ökologischer Wert entzogen.

Wir wollen mit dieser  Webseite dazu beitragen, den Zustand und die Entwicklung des Pfälzerwaldes in Text und Bildern für alle die festzuhalten, die keine Möglichkeit haben, sich persönlich und vor Ort einen Überblick zu verschaffen.

Unsere Bitte: Machen Sie sich ihr eigenes Bild vom Zustand des Pfälzerwaldes! Gehen Sie mit offenen Augen durch den Pfälzerwald, das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands. Und erfahren sie mehr über das, was einen gesunden naturnahen Wald ausmacht und was wir zu seinem Schutz beitragen können!

Informieren Sie sich selbst und werden sie aktiv zum Schutz des Pfälzerwaldes. Nehmen sie Kontakt auf. Im Juli 2017 hat sich in Darmstadt eine Bundes-Bürgerinitiative Waldschutz formiert, die viele Einzelinitiativen aus den Bundesländern unter ihrem Dach versammelt hat. Auch wir sind für den Pfälzerwald Teil dieser Bundesinitiative, die sich gezielt mit der Unterstützung von Fachleuten an die Politik und die Umweltschutzministerien wendet, um auf die gravierenden Entwicklungen aufmerksam zu machen und eine Wende in der Forstwirtschaft zu fordern. Wir werden für den Pfälzerwald weiter aktiv sein und Material sammeln. 

 

Dabei geht es nicht um einen Angriff auf die Forstwirtschaft bzw. die Forstverwaltung an sich, sondern auf die hohen Holzentnahmen und die Art der Bewirtschaftung.  Denn auch und gerade aus Fachkreisen, die wir in unserer Literaturliste mit Veröffentlichungen zitieren, kommt heftige Kritik an den Folgen einer zu stark gewinnorientierten Forstwirtschaft. Insgesamt sprechen die Forschungsergebnisse zu einer sanfteren Bewirtschaftung unserer Wälder unter besonderer Rücksicht auf ihre Rolle als enorm wichtiges Ökosystem eine klare und einheitliche Sprache.

 

Deshalb stellen wir auch an uns Verbraucher die Forderung, den verschwenderischen Umgang mit Holz und Holzprodukten zu erkennen und zu begrenzen. Nur so kann die Entnahme von Holz auf ein sinnvolles Maß zurückgeführt werden und Wald als reine Holzplantage vermieden werden. Nur ein intakter Wald  mit Bäumen aller Altersstufen, der sich selbst entwickeln und dem Klimawandel anpassen kann, wird auch als großer CO2 Speicher zu den aktuellen Zielen der Klimapolitik nachhaltig beitragen. 
 

Wer wir sind

Wir sind zertifizierte Natur- und Landschaftsführer, Kräuterpädagogen  und Baumpfleger.

Wir haben  den Wald in umfangreichen  Ausbildungen in seiner hohen Bedeutung für Leben und Gesundheit von Mensch und Tier  und in seiner hohen Schutzbedürftigkeit kennen und lieben gelernt.

 

Unser Ziel

Für den naturnahen Buchenwald, den es nur an wenigen Orten der Welt gibt und davon ein Viertel in Deutschland, haben wir hier und heute eine hohe Verantwortung.

Wir kämpfen deshalb für die Förderung, den Erhalt und den besonderen Schutz naturnaher Buchenwälder und alter Baumbestände, ohne die der Artenreichtum des Waldes nicht möglich ist.

BBIWS

Im Juli 2017 hat sich in Darmstadt ein Dachverband der Bürgerinitiativen zum Schutz der Wälder in Deutsch-land gegründet (BBIWS).  Nicht nur Naturfreunde, sondern auch Förster, Forst-wissenschaftler, Botaniker, Biologen, Insektenforscher und Waldökologen mit teilweise langjähriger (Berufs-) Erfahrung in alternativen Bewirtschaftungs- methoden fordern zum Aufbau, Schutz und der Bewahrung naturnaher Wälder auf.